10.3.

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10.3.

16:30

Mit Gast und Filmgespräch

Ein Polterabend

Film und Lesung mit Filmhistoriker F.-B. Habel über den Schauspieler, Regisseur und Kabarettisten Curt Bois.

Eine Veranstaltung von International Solidarisch - Schluss mit Austerität

Der Schauspieler, Regisseur, Kabarettist und Autor Curt Bois (1901-1991) begann seine Laufbahn 1908 in Berlin und absolvierte seine letzten Auftritte im Umfeld seines 90. Geburtstags 1991. Neben seiner Theaterarbeit spielte er im deutschen Stummfilm u.a. bei Ernst Lubitsch und führte erstmals am Beginn des Tonfilmzeitalters Regie in dem Kurzfilm „Scherben bringen Glück“. Als Jude wurde er 1933 in die Emigration getrieben, konnte in Hollywood Fuß fassen, wo er neben Stars wie Ingrid Bergman, Humphrey Bogart, Buster Keaton und Charles Laughton spielte und sich mit Bertolt Brecht anfreundete. Nach Bois´ Rückkehr 1950 gab Brecht ihm die Rolle des „Herrn Puntila“ am Berliner Ensemble, den er auch in einem österreichischen Film spielte. Sein einziger DEFA-Film blieb seine zweite Filmregie mit der Posse „Ein Polterabend“ nach Motiven des Berliner Satirikers Adolf Glaßbrenner, der unter dem Pseudonym „Brennglas“ die 1848er Revolution beförderte. Wir können den selten gezeigten Streifen in einer ganz frisch digital restaurierten Fassung vorstellen.

Im Westen spielte der Charakterkomiker Curt Bois in Filmen von Kurt Hoffmann, Wolfgang Staudte, Peter Zadek, Markus Imhoof sowie Helmut Dietl und gewann 1988 den ersten Europäischen Filmpreis für Wim Wenders´ „Der Himmel über Berlin“.

Über dieses erstaunliche Künstlerleben erzählt der Filmhistoriker F.-B. Habel anekdotenreich in dem Buch „Curt Bois – Schauspieler in zehn Jahrzehnten“, das in der Reihe „Jüdische Miniaturen“ im Verlag Hentrich & Hentrich erschien. Vor der Filmvorführung wird er daraus lesen und von Curt Bois, der in den sechziger Jahren am Deutschen Schauspielhaus in Moliére-Stücken gefeiert wurde, erzählen.

Posse; Deutsche Fassung
Deutsche Demokratische Republik 1955
Regie: Curt Bois; mit: Rolf Moebius, Hella Ferstl, Willy A. Kleinau, Karl Weber, Eva Brumby
86 Min.